In der modernen Landwirtschaft sind digitale Informationstechniken, wie die zur Düngung genutzte teilflächenspezifische Ausbringung, nicht mehr wegzudenken. Die automatische Dokumentation erleichtert den Arbeitsalltag vieler Landwirte. Dabei stellt sich die Frage: Pflanzensensor oder Satellit – was ist die bessere Wahl? Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengefasst.
Warum ist eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung mit Pflanzensensor oder Satellit sinnvoll?
Kaum ein Produktionsfaktor Ihres Betriebes ist so ungleichmäßig wie Ihre Böden. Unterschiedliche Bodenarten, Wasservorkommen und sonstige Umwelteinflüsse lassen das Ertragspotential von Teilflächen in ein und derselben Fläche teils stark schwanken. Trotz langjähriger Erfahrung der Landwirte werden die großen Unterschiede in den Ertragszonen innerhalb eines Schlages oft unterschätzt. Die punktgenaue und bedarfsorientierte Verteilung von Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutzmitteln gestaltet sich daher schwierig. Moderne Techniken zur automatischen Erfassung von unterschiedlichen Teilflächen präzisieren die teilflächenspezifische Bewirtschaftung Ihres Gesamtschlages, ob Erfahrungswerte über den Schlag vorhanden sind oder nicht. Ein erfahrener Landwirt kann trotzdem seine eigene Meinung in das System mit einbringen. Damit sind Sie in der Lage Ihre Erträge durch präzises Fördern ertragsfähiger Teilflächen zu erhöhen – und Sie verbessern dabei die Effizienz Ihrer eingesetzten Applikationsmenge. Gleichzeitig schöpfen Sie das volle Ertragspotential zu jeder Zeit aus.
Pflanzensensor oder Satellit – wo spielen die Systeme ihre Vorteile aus?
Vor allem bei der Düngung sollte unbedingt auf die aktuelle Stickstoffaufnahme in den einzelnen Teilflächen des Schlages reagiert werden. Nur so können Sie Ihren Pflanzenbestand in die richtige Richtung beeinflussen. Es besteht dabei die Möglichkeit Standorte mit hoher Ertragserwartung durch eine Mehrdüngung zu fördern oder schlechter entwickelte Pflanzen vermehrt zu düngen, um Ihren Bestand zu homogenisieren. Beide Strategien sind nur wirksam, wenn Sie das auf Basis einer aktuellen Bestandsaufnahme machen. Die digitalen Karten für diese teilflächenspezifische Düngung können sie auf verschiedene Wege erstellen. Die Möglichkeiten hierfür sind die Nutzung der Daten eines Pflanzensensors oder eines Satelliten.
Ein erster Schritt ist die Nutzung von Satellitenbildern, deren Karten Ihnen im ISARIA CONNECT zur Verfügung stehen. Neben dem NDVI (Normalized Difference Vegetation Index), der den Biomasseindex wiedergibt, sehen Sie auch wichtige Daten wie Temperatur- und Niederschlagsverläufe in Ihren Beständen im Datenmanagementsystem ISARIA CONNECT.
Aus der Nutzung von Satellitenbildern ergeben sich die folgenden Vor- und Nachteile.
Vorteile Satellit:
- Guter Einstieg in die teilflächenspezifische Bewirtschaftung
- Schnell verfügbare Daten
- Erste Erfahrungen mit Applikationskartenerstellung im ISARIA CONNECT möglich
- Niedrige Einstiegskosten, aber keine Amortisation
- Gut für Langzeitbetrachtungen
Nachteile Satellit:
- Aufgrund von Bewölkung oder ungünstigem Standort (weniger Überflüge der Satelliten in manchen Regionen) stehen oftmals zum gewünschten Zeitpunkt keine aktuellen Satellitenbilder zur Verfügung
- Der NDVI geht in die Sättigung-> In späten Entwicklungsstadien keine Unterschiede im Pflanzenbestand mehr erkennbar
- Beschattete Waldränder verändern das Ergebnis (Wichtig: Für die Erstellung guter Satellitenbilder muss das Vorgewende aufgrund von Randeinflüssen weggeschnitten werden)
- Verschiedene Interpolationsmethoden führen dazu, dass Waldränder/Wiesenstreifen/Fehlstellen die Ertragspotentialkarte des gesamten Schlages beeinflussen
- Vor allem in der Jugendentwicklung verändert sich der Pflanzenbestand innerhalb weniger Tage sehr stark. Ein sieben Tage altes Satellitenbild beschreibt im Frühjahr nicht den aktuellen Pflanzenbestand. Ein Satellit überfliegt durchschnittlich nur alle 5 Tage eine Fläche.
Die Vorzüge eines Pflanzensensors in der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung
Aufgrund dieser Einschränkungen und Ungenauigkeiten empfiehlt sich zusätzlich der Einsatz eines Pflanzensensors wie dem ISARIA PRO Active oder dem ISARIA PRO Compact. Diese Sensoren sind direkt am Traktor angebracht und ermitteln während der Überfahrt in Echtzeit den Biomasseindex sowie den Stickstoffaufnahmeindex. Auf Grundlage dieser gemessenen Echtzeitdaten und der ausgewählten Düngestrategie/Pflanzenschutzstrategie wird dann die Ausbringmenge ermittelt und an das Applikationsgerät übertragen. Die mit dem ISARIA PRO Compact und ISARIA PRO Active gemessenen Daten können im ISARIA CONNECT verwaltet werden – so haben Sie alle Daten Ihres Bestandes im Blick! Eine automatische Dokumentation Ihrer Dünger- und Pflanzenschutzapplikation ist in ISARIA CONNECT fester Bestandteil und amtlich anerkannt.
Pflanzensensor oder Satellit: Die Vorzüge des Sensors.
- Jederzeit und sofort einsatzbereit
- Kein Einfluss von Bewölkung
- Bildet den aktuellen Bestand ab
- Applikationsmenge kann jederzeit auch während der Überfahrt übersteuert werden
- Alles in einem Arbeitsgang: Messen, berechnen, applizieren
- Erfasst Biomasseindex und N-Aufnahmeindex
- Keine Sättigung, auch in späteren Vegetationsstadien, dank N-Aufnahmeindex
- Ansteuerung des Applikationsgeräts auch ohne ISOBUS ohne weiteres möglich
- Keine Übertragung von vorher erstellten Applikationskarten auf das Schlepperterminal nötig
- Zeitersparnis -> keine vorhergehende Applikationskartenberechnung am PC

Ertrags- und Qualitätssteigerung Ihrer Ernte durch sensorgestützte Düngung in Echtzeiterfassung des Pflanzenbestands
Die Vorteile eines am Schlepper angebrachten ISARIA-Pflanzensensors gegenüber den Satellitenkarten liegen auf der Hand. Sie erhalten für Ihre Düngung aktuelle, präzise und verlässliche Daten. Zusätzlich können Sie auch historische Daten wie Bodenkarten oder Ertragskarten im Terminal hinterlegen, die bei der Düngung mit dem Pflanzensensor berücksichtigt werden. Das macht Ihre Düngerausbringung sicher und erfolgreich. Gerade für die Qualitätsgaben im Getreide empfiehlt sich daher der Einsatz eines ISARIA-Pflanzensensors. Hierbei ist die Aktualität der Daten von großer Bedeutung. Mit dem ISARIA-System müssen Sie nicht auf Vergangenheitsdaten zurückgreifen, die älter als fünf Tage sind, sondern haben den aktuellen Zustand Ihrer Bestände im Blick.