Das ISARIA-System ermöglicht eine bedarfsgerechte und ressourcenschonende Rapsdüngung im Frühjahr. Für den Rapsanbau in Deutschland – 2020 immerhin 954.000 Hektar – eröffnen sich damit wirksame Möglichkeiten, die Nährstoffversorgung effizient, wirtschaftlich und umweltfreundlich an der bestehenden Pflanzenentwicklung auszurichten.

Rapsdüngung auf dem Feld mit dem ISARIA System

Raps – das gelbe Gold.

Leuchtend gelbe Rapsfelder prägen das Landschaftsbild von Mai bis Juli. Die Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblütler und entstammt einer Kreuzung aus Wildkohl und Rübsen. Als wichtige landwirtschaftliche Nutzpflanze siedelt sich Raps gerne auf schweren, tief durchwurzelbaren Böden mit guter Nährstoffversorgung an. Lehmböden eigenen sich gut für den Anbau. Der hohe Ölgehalt der Samenkörner macht diese Pflanze so wertvoll. Der intensive Geruch der Pflanzen erinnert an Kohl.

Aus Raps wird beispielsweise das gesunde Rapsöl gewonnen, welches in vielen Küchen Einsatz findet. In Form von Rapskuchen dient die Pflanze als fett- und eiweißreiches Futtermittel für Nutztiere wie Rinder, Schweine und Mastgeflügel.

Informationen zum Rapsanbau.

In Deutschland wird vor allem Winterraps angebaut. Die Aussaat beginnt hierbei im August. Rapspflanzen sind abhängig von den klimatischen Bedingungen ein- oder zweijährig. Sie bleiben beinahe 12 Monate auf dem Feld bestehen, was bodenabwertende Brachen und Erosionen verhindert. Nach der Blüte verändert die Pflanze stark ihr Erscheinungsbild. Die Blütenstände weichen kleinen grünen Schoten, in denen die Rapskörner wachsen. Die Pflanze wirft ihre Blätter ab. Als Höchstanteil von Raps gilt laut LfL Bayern ein Richtwert von 25% in der Fruchtfolge, da Raps nicht selbstverträglich ist. Der Druck mit Fruchtfolgeschädlingen nimmt ansonsten stark zu, auch die Gefahr des Auftretens von Kohlhernie wird gefördert.

Problem der schlageinheitlichen Rapsdüngung

Bei einem erwarteten Ertrag von 40 dt/ha beträgt der N-Bedarf laut LfL Bayern etwa 210 kg/ha. Alle Teilflächen eines Ackers sind jedoch verschieden – es gibt Hoch- und Niedrigertragszonen. Schlageinheitliche Düngung führt dabei zu Unterversorgung und somit zu Ertragsverlust, Überversorgung belastet die Umwelt und verschwendet Ressourcen.

Niedrigertragszone vs. Hochertragszone bei der schlageinheitlichen Rapsdüngung

Teilflächenspezifische Rapsdüngung mit dem ISARIA-System.

Hier setzt das ISARIA System an. Applikationsmittel werden präzise an der Stelle im Schlag ausgebracht, wo sie benötigt werden. Ausgeglichene Stickstoffbilanzen und die optimale Ausnutzung der Ertragspotentiale sind das Ergebnis.

Ertragszonen bei der teilflächenspezifischen Rapsdüngung

1. Erfassung des Nährstoffstatus im Herbst.

Je nach Herbstwitterung und Saatzeit kann ein Rapsbestand bereits vor der Vegetationsruhe erhebliche Mengen Stickstoff aufgenommen haben. Im Herbst hat der Winterraps nach entsprechender Vegetationszeit im besten Fall ausreichend gut bestockt. Dann kann der Nährstoffstatus von Raps mit dem Scanmodus der ISARIA-Pflanzensensoren ISARIA PRO Compact und ISARIA PRO Active erfasst werden. Diese Fahrt muss nicht ausschließlich zur Datengewinnung erfolgen. Eine Herbizidausbringung im Herbst zur Unkrautunterdrückung oder Vermeidung von Auflaufgetreide ist parallel möglich.

Die Auswertung des Scans der Rapsfläche kann im intuitiven Datenmanagement-Tool ISARIA CONNECT hochgeladen werden (z.B. per USB-Stick ). Als nutzerfreundliches Tool für das zentrale Management georeferenzierter Daten ermöglicht es, teilflächenspezifische Arbeiten effizient zu managen. Im ISARIA CONNECT wird der Scan automatisch dem zuvor angelegten Schlag zugeordnet und interpoliert.
Mit einer einfachen Registrierung per ISARIA-ID wir das System freigeschaltet. Sobald der Nutzer die Basisinformationen für seinen Betrieb angelegt hat, ist ISARIA CONNECT betriebsbereit und es können zum Beispiel Applikationskarten berechnet oder Aufträge angelegt und an das Schlepperterminal übertragen werden. Darüber hinaus stehen nach der Feldarbeit umfangreiche Funktionen für die Analyse und Dokumentation der Messdaten von den Schlägen zur Verfügung. Die Daten aus der Messfahrt im Herbst und die Applikationskarte für die Düngung im Frühjahr können zu jeder Zeit auf nutzerfreundliche Weise bearbeitet werden.

2. Rapsdüngung im Frühjahr

Auf Basis der Daten, die im Spätherbst beim Scan der Rapsflächen mit den Pflanzensensoren ISARIA PRO Active und generiert werden, können ganz einfach Applikationskarten im ISARIA CONNECT für die teilflächenspezifische und bedarfsgerechte Frühjahrsdüngung erstellt werden. Die Karten können als Auftrag in das ISARIA-Terminal eingebunden werden. Gleichermaßen ist es möglich, die generierten Applikationskarten auf anderen Terminals abzuarbeiten.
Man kann wählen, ob die Gesamtmenge auf zwei Gaben aufgeteilt werden soll und mit welchem Anteil die Gaben verteilt werden. Eine 2-Gaben-Strategie kann beispielsweise notwendig sein, damit der Landwirt auf unterschiedliche Frostschäden bei der Auswinterung reagieren kann. Sind die Schäden verhältnismäßig hoch, benötigt der Raps zu Beginn, also bei der 1. Gabe, viel Stickstoff, um sich rasch zu erholen. Fallen die Frostschäden geringer aus, kann die Gesamtdüngemenge zwischen erster und zweiter Gabe verteilt werden. Nachdem im ISARIA CONNECT die Applikationskarte erstellt wurde, kann sie exportiert werden. Wenn der Landwirt sich für eine Aufteilung der Gesamtdüngemenge auf zwei Gaben entschieden hat, werden zwei Applikationskarten exportiert.Der Landwirt kann die Applikationskarten entweder direkt in einen Auftrag für das ISARIA-Terminal einbinden und dann damit abarbeiten oder als ISOXML zur weiteren Verwendung mit anderen Terminals exportieren.
Aufgrund des starken Blattverlustes durch Frost ist eine reine Online-Düngung vor allem bei den frühen Düngeterminen häufig nicht möglich, weil die Pflanzenblätter nach einer Auswinterung keine repräsentative Aussage über den Versorgungszustand geben. Durch die Auswinterung werden oberirdische Partien durch Frost geschädigt bzw. zurückgebildet. Dies ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Pflanze.

Genau und nutzerfreundlich in jeder Beziehung.

Der Flächenscan im Herbst und die Erstellung der Applikationskarten ermöglichen eine exakte, teilflächenspezifische und damit bedarfsgerechte Nährstoffausbringung im Frühjahr bei der Rapsdüngung. Die unkomplizierte Datenverwaltung mit dem ISARIA CONNECT rundet das System ab. Die Abrechnung der Leistung pro Hektar sorgt für eine transparente Kostenstruktur – die entsprechende Gebühr wird erst dann fällig, wenn Applikationskarten in einen Auftrag für das ISARIA-Terminal eingebunden oder für die Nutzung über ein anderes Terminal exportiert werden. Durch die Aufnahme der Herbstentwicklung kann optimal auf Ertragspotential reagiert werden. Zudem werden Ressourcen geschont.