27.7.2021
In einem dreijährigen Projekt arbeitet die Fritzmeier Umwelttechnik GmbH mit dem Technologie Campus Parsberg-Lupburg, der Universität Passau und der PCO AG zusammen und forscht im Bereich künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft und Smart Farming.
Ziel ist es, mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildverarbeitung und dem Einsatz von neuartigen Wärmebildkameras das Wachstumszentrum von Unkräutern zuverlässig zu identifizieren. Das Projekt soll ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu verlässlichen Smart Farming Lösungen sein.
Am 12.07.2021 besuchte Alois Karl, MdB, den Technologie Campus (TC) Parsberg-Lupburg. Er hatte einen Förderbescheid aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium im Gepäck. Im Rahmen des Förderaufrufs „Künstliche Intelligenz (KI) in der Landwirtschaft (als Grundlage von Smart Farming), Lebensmittelkette und in ländlichen Räumen“ war der Förderantrag mit dem Namen „KIdetect“ erfolgreich. Das Projekt wird im Gesamten mit Fördermitteln von 880.000 € gefördert. Im Konkreten soll ein sogenanntes Vertical-Farming-System, eine Art klimatisierter Container mit Pflanzregalen entstehen. Durch diese Maßnahme können Unkräuter gezielt angepflanzt werden – ganzjährig und unter kontrollierten Bedingungen. Darüber hinaus sollen darin die Unkräuter auch vollautomatisch fotografiert werden.
Der große Vorteil besteht in den kontrollierbaren Lichtverhältnissen bei der Bildaufnahme und in der Möglichkeit, über die gesamte Laufzeit des Projekts hinweg eine große Anzahl an Bildern aufzunehmen, die zum Anlernen der KI-Algorithmen notwendig sind. Im Vergleich zu weiteren Forschungsaktivitäten in der Bundesrepublik soll eine Kameratechnologie mit neuartigem Bildsensor eingesetzt werden. Pflanzenteile mit hohem Wassergehalt sind in den Bildaufnahmen deutlich dunkler. Eine Information, die dazu verhelfen soll, den Stängel von Unkräutern anhand der Bildinformation zu erkennen. Das ist bundesweit ein bislang einzigartiger Forschungsansatz. Als Projektpartner bringt die Fritzmeier Umwelttechnik GmbH ihre große Expertise und Praxiserfahrung bei der Messung von Pflanzen auf dem Acker, z.B. zum Zwecke der exakten Düngerdosierung, mit ein. Bundestagsabgeordneter Karl unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft und Smart Farming. So kann die Nahrungsmittelerzeugung, wie in diesem Projekt gezeigt, in Zukunft deutlich umweltschonender erfolgen, indem Unkräuter selektiv entfernt werden und der Einsatz von Herbiziden deutlich reduziert oder ggf. gänzlich entfallen kann – ganz im Sinne der Umwelt und nachhaltigen Bewirtschaftung. „Ich freue mich überaus, dass man sich bei uns in Bayern solch visionäre Ziele steckt“, so Alois Karl.