8.4.2021
Die Schossphase ist der perfekte Zeitpunkt für eine teilflächenspezifische Flüssigdüngung. Mit dem richtigen Wissen über den Zustand deiner Kulturen und der Kombination aus moderner Ausbringtechnik sowie cleveren Sensoren kannst du deine Erträge nicht nur sichern, sondern auch steigern. Wie das funktioniert, verraten wir dir hier.
Stickstoff (N) ist eines der fünf essentiellen Mengenelemente und ist für die Wachstums- und Entwicklungsprozesse der Pflanze sowie die Ertragsbildung verantwortlich. Um deinen Pflanzen ein optimales Wachstum zu ermöglichen, ist Stickstoff eines deiner Erfolgswerkzeuge. Als Baustein von Chlorophyll steuert Stickstoff die Photosynthese in der Pflanze und ist für die grüne Farbgebung verantwortlich. Warum das wichtig ist? Dank dieser Funktion hast du die Möglichkeit, deine Düngung mit Hilfe optischer Sensortechnik zu optimieren. Dabei liegen die Vorteile teilflächenspezifischer Applikation auf der Hand – du sorgst mit der ausgeglichenen Düngestrategie für einen homogenen Bestand. Mit der ertragsorientierten Strategie sorgst du auf inhomogenen Schlägen für eine optimale Ausnutzung deines Ertragspotentials.
Für deinen Weizenanbau solltest du die drei wichtigsten N-Gaben im Blick haben. Die erste Gabe ist die Startdüngung und erfolgt zur Bestockung im Frühjahr unmittelbar nach der Vegetationsruhe. Sie hat einen direkten Einfluss auf das Biomassewachstum und Schossen. Eine frühe erste N-Gabe (vor BBCH 25) sorgt für einen hohen Bestockungsgrad auf allen Standorten. Eine späte erste Gabe (ab BBCH 25) kann die Aufstellung der entstandenen Triebe zu ährentragenden Halmen fördern. Ziel ist dabei, zum Schossbeginn (BBCH 30) einen Bestand mit möglichst so vielen kräftigen Trieben zu realisieren, wie die Pflanze im späteren Wachstumsverlauf auch halten kann. Die zweite N-Gabe erfolgt zum Schossbeginn (BBCH 30-32). Hier ist eine optimale, bedarfsorientierte Stickstoffversorgung deines Bestandes wichtig, denn ein Stickstoffmangel führt in dieser Wachstumsphase dazu, dass zu wenig Triebe zu ährentragenden Halmen aufgestellt werden. Die dritte N-Gabe solltest du auf ausreichend mit Wasser versorgten Böden zum Öffnen des letzten Blattes (BBCH 37-49) ausbringen. Hier wird durch eine erneute N-Versorgung die Anlage von Speicherzellen im Korn beeinflusst. Diese Gabe wirkt sich somit auf das Tausendkorngewicht, das Hektolitergewicht, die Fallzahl, den Proteingehalt und weitere Qualitätskriterien deines Bestandes aus. Abhängig vom Standort und der Wasserverfügbarkeit kann diese Gabe auch in zwei Gaben aufgeteilt werden. Wenn die dritte Gabe auf 2 Gaben unterteilt wird, ist eine gute Wasserverfügbarkeit essentiell für die Wirksamkeit dieser Strategie.
WICHTIG: Zur Aufteilung der Gesamtdüngermenge ist immer zu berücksichtigen, dass der Bestand nur so gut bestocken und so viele ährentragende Halme in der Jugendentwicklung aufstellen darf, wie später durch die noch verfügbare Düngermenge etabliert werden kann.
Du siehst: Zur Steigerung und Sicherung deiner Erträge ist eine gezielte N-Gabe zum Schossen sinnvoll. Gut geeignet für die Düngergabe zum Schossen sind flüssige Mineraldünger wie AHL (Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung). Bei der Flüssigdüngung dieses Stickstoffdüngers in der zweiten Gabe empfiehlt sich die Nutzung spezieller Flüssigdünger-Düsen oder von Schleppschläuchen an der Feldspritze, um Verätzungen am Blatt zu vermeiden. Um Lagerstellen in Ihrem Bestand zu vermeiden, solltest du auch hier auf die teilflächenspezifische Düngung setzen. Kombiniert mit der Ausbringung deines Düngers kannst du mit ISARIA PRO Active deinen Bestand bonitieren und einen N-Aufnahme-Scan durchführen. Sobald der ISARIA Pflanzensensor eingeschaltet ist, sendet er Licht im nahinfraroten bis infraroten Bereich aus. Anschließend wird die von den Pflanzen reflektierte Strahlung gemessen – das System verfügt also über eine eigene Lichtversorgung und ist nicht auf Sonnenstrahlen angewiesen. Es folgt eine standortspezifische Berechnung der Applikationsmenge und die Übermittlung an dein Ausbringgerät. So werden auch bei stark inhomogenen Schlägen alle Teilflächen bedarfsgerecht gedüngt. Für die optimale Versorgung deines Bestandes hast du die Wahl zwischen zwei Messgrößen:
Das ISARIA System funktioniert unter anderem in den Kulturen:
Übrigens: Du kannst dein ISARIA System auch nach dem Map-Overlay-Prinzip nutzen, was eine Kombination einer aus historischen Ertragspotentialkarte (EPK) und der aktuellen N-Aufnahme im Bestand (Sensormessung) bei der Ausbringung bedeutet. So hast du die Möglichkeit, auch Erfahrungswerte z. B. aus den Ertragskarten oder Satellitendaten in deine Düngerapplikation mit einzubeziehen.
Ebenso wichtig wie die Düngung ist der Einsatz von Wachstumsreglern. Hier macht eine teilflächenspezifische Flüssigdüngung besonders Sinn. Eine einheitliche Spritzung von Wachstumsreglern führt in Teilflächen mit schlechterem Pflanzenbestand auf Sandkuppen oder an Waldrändern zu Ertragseinbußen. Die Aufwandmenge ist an diesen Standorten für den vergleichsweise schlechten Pflanzenbestand zu hoch und hemmt zu sehr das natürliche Pflanzenwachstum. Gleichzeitig sparst du bei einer biomasseabhängigen Spritzung Mittelkosten ein.
ISARIA PRO Active Spray kannst du aber nicht nur für die N-Düngung oder den Einsatz von Wachstumsreglern einsetzen. Auch für Fungizid-Einsätze bei Getreide, Krautfäulebehandlung bei Kartoffeln, Krautabspritzung bei Kartoffeln, biomasseabhängige Sikkationen uvm. kommt unser Sensor zum Einsatz.