Schossbeginn im Winterweizen – Unterstütze deine Kulturen optimal!

25.3.2021

Dünger ausbringen
Bestand bonitieren
Wachstum regulieren

Aktuell gehen die Weizenpreise durch die Decke. Grund dafür sind, neben Börsen-Spekulationen, auch schlechte Ernteergebnisse im letzten Jahr. Insbesondere in Frankreich und Großbritannien blieben die Erntemengen hinter den Erwartungen zurück. In Deutschland zeigte sich die Ernte als durchschnittlich – wenngleich einige Standorte mit Widrigkeiten durch Trockenheit zu kämpfen hatten. Was alle Ergebnisse eint: Es fehlt am Proteingehalt. Mit einer angepassten und teilflächenspezifischen Düngung hast du deine Ergebnisse selbst in der Hand und kannst den Proteingehalt aktiv steuern. Wir verraten dir, wie du hier optimal vorgehen kannst.

Weizenkulturen bewirtschaften

Nach eisigen Temperaturen und Schneemassen im Februar erwacht die Natur langsam wieder zum Leben – der Winterweizen befindet sich vielerorts mitten in der Bestockung. In diesem Entwicklungsstadium (EC-Stadium 20-29) bildet die Pflanze Nebentriebe. Die Startdüngung ist abgeschlossen und auch Wirtschaftsdünger wurde gegebenenfalls bereits ausgebracht. Ab ca. Mitte April steht dann der Schossbeginn an, die Pflanzen beginnen sich zu strecken (EC-Stadium 30-39) – der perfekte Zeitpunkt, um eine bedarfsgerechte 2. Gabe mit mineralischem Dünger zu planen.

Warum teilflächenspezifische Düngung bei Schossbeginn so wichtig ist

Als Ergänzung zu deiner langjährigen Erfahrung und Expertise bietet sich in diesem Stadium die Nutzung eines Sensors an. Denn jede Fläche ist individuell und mit der Hilfe cleverer Sensor-Technik kannst du deine Kulturen individuell mit Nährstoffen und Stickstoff versorgen. Warum das so wichtig ist? Heterogenitäten innerhalb einer Fläche führen nicht selten zu Unter- und Überversorgung einzelner Teilflächen – das bedeutet für dich dann oftmals Ertragsverluste und Qualitätseinbußen. Die teilflächenspezifische Düngung kann ein Werkzeug zur Optimierung der N-Bilanz sein. Das hängt in erster Linie davon ab, welche Menge der Landwirt bei der Kalibrierung eingibt. Innerhalb der Teilflächen wird dann die N-Verteilung optimiert.

Finde heraus, was deine Pflanzen bei Schossbeginn brauchen

Mit einem Pflanzensensor bist du in der Lage, deine Kulturen auch bei Schossbeginn schonend zu analysieren und Daten bei jeder Überfahrt zu sammeln. Je nach Betriebsgröße bieten sich hierfür unterschiedliche Systeme an. Die Pflanzensensoren ISARIA PRO Compact und PRO Active kannst du auch direkt mit deinem Düngerstreuer koppeln. Das spart eine Überfahrt und ist besonders effizient. Die Sensoren können dabei anhand von Biomasse- und Stickstoffversorgungsindex erkennen, inwieweit deine Pflanzen noch Unterstützung benötigen. Hast du deinen Düngerstreuer direkt via Terminal mit dem Sensor verbunden, bringst du den Dünger sofort teilflächenspezifisch anhand der Sensordaten aus. Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von Satellitenkarten. Unter Berücksichtigung von Vergangenheitsdaten können mittels ISARIA CONNECT – deiner zentralen Plattform zum Datenmanagement – präzise Düngekarten erstellt werden. Auch bei der dritten Düngergabe (auch bekannt als Qualitätsgabe) kann das besonders interessant sein – insbesondere, wenn du den Proteingehalt verbessern willst.

Ertrag vs. Homogenität

Ertragsorientierte Düngestrategie

Wenn du zur Schossergabe die homogenisierenden Varianten wählst, kannst du eine ausgeglichene Biomasseentwicklung innerhalb des Bestandes fördern. Möchtest du mit ISARIA aber die Potentiale deiner Bestände optimal nutzen, so empfiehlt sich die ertragsorientierte Düngestrategie. Hierbei werden Teilflächen mit guten Beständen besser versorgt. Teilstücke mit schwacher Biomasseentwicklung, wie Sandkuppen oder beschattete Teilstücke an Waldrändern, werden mit geringeren Nährstoffmengen versorgt. Zur Qualitätsgabe sollte auf jeden Fall eine ertragsorientierte Düngung gewählt werden, denn nur so kann in allen Teilflächen auch der optimale Proteingehalt erzielt werden, denn ein gut entwickelter Weizenbestand braucht auch ein höheres N-Angebot um eine gute Kornqualität zu erreichen.

Am Ende hast du die Wahl, welche Strategie du auf deinen Flächen und unter deinen Bedingungen für geeignet empfindest.

Was sind eigentlich EC-Stadien?

Die EC-Stadien beschreiben das Wachstum von Getreide. Dabei sind die Wachstumsstadien in neun Makrostadien und diese wiederum in neun Mikrostadien unterteilt. Wofür werden die EC-Stadien genutzt? Die Unterteilung hilft dir dabei, den optimalen Zeitpunkt für Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen zu finden.

Weitere Artikel, die dich interessieren könnten.

Digitale Landwirtschaft – Pflanzensensoren für jede Betriebsgröße

Organische Düngung: Präzise Ausbringung mit den ISARIA-Sensoren

Die Düngeverordnung zwingt zur Anpassung der Düngestrategie