Grünlandnachsaat mit Präzision.
Die Grünlandnachsaat ist eine wichtige Praxis für Landwirte, um die Qualität ihres Grundfutters zu verbessern und gleichzeitig die Betriebseffizienz zu steigern. Mit einer Grünlandnachsaat wird eine dichtere Grasnarbe erzeugt. Dadurch kann der Rohaschegehalt gesenkt und der Proteingehalt des Futters gesteigert werden.
Futterverschmutzungen und damit der Rohaschegehalt werden gesenkt, weil durch eine dichte Grasnarbe ein seichteres Arbeiten bei der Futterbergung möglich ist. Dadurch wird viel weniger Erdanteil und Staub in das Mähgut eingetragen. Trotzdem bleiben Schwadverluste bei einer dichten Grasnarbe minimal. Das Mähgut sollte nur auf den Grasstoppeln abgelegt werden und nicht in Berührung mit dem Boden kommen. Dies minimiert noch vor den weiteren Arbeitsschritten die Futterverschmutzung, was Fehlgärungen im Silo deutlich verringert und die Schmackhaftigkeit des Futters für Milchvieh deutlich steigert.
Der Proteingehalt wird gesteigert, indem gezielt eiweißliefernde Pflanzenarten etabliert werden. Der Nettoenergiegehalt im Grundfutter steigt dadurch stark an. Darüber hinaus ermöglicht eine Nachsaat die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen - insbesondere in Trockenjahren - wodurch die Ertragssicherheit des Grünlandes erhöht wird.
Durch eine präzise, teilflächenspezifische Grünlandnachsaat können die beiden Kernziele der Grünlandnachsaat sicher und bei weitem effizienter realisiert werden. Der Saatgutaufwand und dadurch die Kosten pro Hektar werden deutlich reduziert - bei einem besseren Ergebnis. Pflanzensensoren messen den Biomasseaufwuchs und erkennen lückige Stellen. Hier ist es sinnvoll, mehr Saatgut auszubringen, um eine energetische Aufwertung des Grundfutters zu erreichen. Wenn die Grasnarbe ohnehin dicht ist, bedarf es keiner Grünlandnachsaat. Diese Gegebenheiten verändern sich oft innerhalb weniger Meter.
Eine konstant dichte Grasnarbe ist von Bedeutung, da sie das Wachstum von Beikräutern verhindert und der natürliche Konkurrenzdruck durch Nutzpflanzen auf Unkräuter hoch ist.
Die Sensoren erkennen Bereiche mit dichter Grasnarbe und passen die Ausbringung von Saatgut entsprechend an. Dadurch wird teures Saatgut nur dort eingesetzt, wo es tatsächlich im lückigen Bestand etabliert werden kann. Der Landwirt kann erfolgreich eiweißhaltige Pflanzen implementieren, um sein Grundfutter energetisch aufzuwerten.
Letztendlich führt die energetische Aufwertung des Grundfutters durch die sensorgestützte Grünlandnachsaat zu Kosteneinsparungen für viehhaltende Betriebe, da weniger Kraftfutter zugekauft werden muss. Besonders die teilflächenspezifische Grünlandnachsaat ist eine nachhaltige Praxis, die die Futterqualität verbessert, die Erträge sichert und gleichzeitig die Betriebskosten senkt.